Der wahre Bergkäse in den Bergen
Die Schweiz war schon immer für ihren Käse berühmt. Dieses Land produziert mehr als 400 Käsesorten, die Millionen von Menschen aus aller Welt für ihre Zartheit und Duft so lieb haben. Das Geheimnis von solcher Beliebtheit der schweizerischen Käse liegt in den Alpenweiden. Es wurde festgestellt, dass auf dieser Höhe das Gras besonders nahrhaft und ölig ist. Deswegen bekommt man die außergewöhnlich schmackhafte, fette und gesunde Milch. Selbst die schweizerischen Kühen sehen ganz außergewöhnlich aus: sie haben dicke und kurze Beine, lange weiß-rote Haare und lockigen Pony.
Eine der am meisten verbreiteten Käsesorten ist in der Schweiz der Bergkäse. Dieser harte Käse mit dem pikanten Geschmack von Nüssen und gebranntem Zucker und einer reichen Duft von den Bergpflanzen bereitet man traditionell in dem Kanton Graubünden vor. Dieser Käse muss aber einen langen Weg machen, bevor er auf dem Tisch landet.
Die Weidenzeit beginnt in den Alpen in der Mitte Juni. Nachdem der Schnee taut, treiben die Bauer ihr Vieh in die Berge, wo sich die Sommerweiden befinden. Die Bauer selbst ziehen für den ganzen Sommer aus dem Dorf in die kleinen Berghütten. Hier müssen sie hart arbeiten. Die Käsereien befinden sich auf der Höhe von 1 Kilometer über dem Meeresspiegel. Jeden Tag bereiten da die Bauern den Käse vor. Das Vorbereitungsprozess hat sich nach Jahrhunderten nicht geändert: alles mach man mit den Händen, die moderne Technologien sind hier nicht willkommen.
Zuerst wärmt man die Milch auf, damit sie schneller sauer wird. Dann muss man sie durchseien und von der Molke trennen. Erst danach kann man sie auf Feuer stellen. Die Käsemasse wärmt man bis zu 50 Grad auf und gießt sie in die vorbereiteten Formen.
Auch jetzt ist der Bergkäse immer noch nicht fertig. Er muss noch 3 bis 6 Monate in dem kühlen und trockenen Raum bleiben. Die ganze Zeit muss man die Käse umdrehen und abwischen. Je nachdem, wie lange der Käse in diesem Raum geblieben hat, unterscheidet man drei Kategorien. Der diesjährige Bergkäse hat einen nicht besonders starken Geschmack. Danach kommen der einen Jahr und zwei Jahre alte Käsen, die schon pikanter sind. Der ältere Bergkäse ist besonders salzig und wird auch nicht jedem gefallen.
Im Herbst kehrt das Vieh nach Hause. Das Ende der Weidezeit ist ein großes Fest für die Bauern. Sie ziehen die Trachte an und begrüßen die Hirten mit Musik und Lieder. In den Dörfern finden große Messen statt. Da kann man fast alles kaufen: angefangen mit der hausgemachten Marmelade und bis zu dem Käse. Die Touristen nutzen gerne die Möglichkeit, den echten hausgemachten Bergkäse zu kaufen, den es sonst sogar in den besten Supermärkten nicht gibt. Der echte Bergkäse ist leider nur in den Bergkäsereien, kleinen Landwirtschaftsbetrieben oder direkt bei den Bauern zu kaufen.