Ronda – eine Reise über dem „Abgrund“
Spanien ist schon seit langem durch seine breiten Sandstrände und durch sein sanftes warmes Meer sehr beliebt bei den Touristen. Aber das ist bei weitem nicht das ganze Spanien. Es gibt auch einen anderen Teil – mit tiefen Schluchten, Felsen und Berggipfeln, die bis über die Wolken ragen. 100 Kilometer von Málaga, dem Kulturzentrum Andalusiens, entfernt, befindet sich eine wunderschöne Stadt, die dicht am Rande einer Schlucht liegt. Ronda ist eine der faszinierenden Städte in Spanien und die Seele von Andalusien. Hier kann der Reisende ein Zimmer in einer alten Villa mieten und jeden Tag schöne Landschaften genießen.
Die Stadt steht schon viele Jahrhunderte auf einer Felsenspitze, 723 Meter über dem Meeresspiegel. Eine tiefe Schlucht hat sie in zwei Teile geteilt, die eine mächtige Brücke verbindet, die die Hauptsehenswürdigkeit und eine Visitenkarte von Ronda ist. Puente Nuevo, die „Neue Brücke”, wurde Mitte des 18. Jahrhunderts in dem tiefsten und engsten Teil der Tajo-Schlucht gebaut. Ihre Höhe beträgt 98 Meter, die Steine für den Bau hat man vom Boden des Canyons genommen. Im zentralen Teil der Brücke gibt es Räume, die früher als Gefängnis benutzt wurden. Heute ist hier ein Museum. Von einer Aussichtsplattform kann man faszinierende Bilder von der Schlucht und dem Bergfluss machen. Ein Stück weiter entfernt von Puente Nuevo, auf der unteren Ebene der Tajo-Schlucht, gibt es noch zwei Brücken. Eine davon wurde im 17. Jahrhundert gebaut, die andere – ein wenig früher, in der Zeit der römischen Regierung.
Ciudad Vieja, die Altstadt von Ronda, ist für die Touristen interessanter. Hier gibt es Bauten aus dem 13. Jahrhundert, als in Ronda Araber gewohnt haben. Und die engen Straßen verbreiten bis heute eine Atmosphäre eines alten mediterranen Städtchens. Es lohnt sich auch Puerta de Almocábar zu besichtigen und Baños Arabes zu besuchen.
Die Altstadt ist durch ihre alten Klöster, Schlösser, Museen und schönen Gebäude berühmt. Hier befindet sich die Kirche Santa Maria la Mayor, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. El Mercadillo gilt als das neuste und modernste Stadtviertel, obwohl viele seiner Gebäude im Barockstil gebaut wurden. In El Mercadillo befinden sich zahlreiche Geschäfte und Souvenirläden.
Die Stadt ist auch für die Leute interessant, die nur spektakuläre Veranstaltungen mögen. Ronda ist nämlich die Heimat des Stierkampfes. Der „Plaza de toros de Ronda” ist eine der ältesten und größten Stierkampfarenen. Viele Historiker glauben, dass gerade hier der erste Stierkampf veranstaltet wurde. Übrigens, in dieser Arena ist der weltberühmte Torero Pedro Romero aufgetreten, der mehr als 5000 Stiere getötet haben soll. In den Wirtschaftsgebäuden der Arena gibt es ein Museum, das über die Geschichte des Stierkampfes erzählt.
Man kann Ronda von Málaga oder Sevilla aus täglich mit dem Linienbus erreichen.