Auf den Spuren der Breslauer Zauberzwerge
Breslau ist eine prächtige ruhige Stadt an den grünen Ufern der Oder. Sie lockt die Touristen nicht nur mit mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten, wunderschönen Brücken, wo es hier mehr als zweihundert gibt, sondern auch mit den modernen originellen Zwergfiguren an. Breslau ist vielleicht die einzige Stadt, in der man Zwergfiguren in einer solchen Menge besichtigen kann.
Heutzutage sind mehr als 270 niedliche Bronzezwerge an den städtischen Straßen, in den Parks und an den Plätzen aufgestellt. Jeder von ihnen macht auf seine Art und Weise irgendetwas. Der eine liest ein Buch, der andere isst ein Eis, ein dritter wäscht Wäsche oder sitzt einfach nur am Laternenmast und passt auf Ordnung auf. Die Einwohner glauben, dass die Zauberzwerge die Stadt von Not und Elend schützen und dass sie Blüte und Frieden mitbringen. Die Stimmung der Touristen wird durch die Märchenmännchen gehoben und sie schenken ihnen viel Spaß. Es ist doch ziemlich schwierig die 20-Zentimeter-großen Figuren auf den belebten Breslauer Straßen zu finden.
Man kann mit dem Suchen am Hauptbahnhof (Wrocław Główny) beginnen, geht dann durch die Straße Księdza Hugona Kołłątaja bis zur Liebichshöhe (Hügel der Partisanen). Beim schönen Wetter kann man am Fuße des Hügels auf der gemütlichen Terrasse etwas essen und die Aussicht bewundern. Vom Hügel biegt man auf die Teatralny Straße ab und geht dann zum Platz mit dem gleichen Namen. Hier vor dem Puppentheater finden Sie die ersten Zwerge, die in der Fontäne plantschen. Einer davon füttert Vögel, der andere lässt Schiffchen schwimmen, der dritte hat seinen Regenschirm aufgemacht, um den Frosch von den Wasserstrahlen zu schützen. Die Stadtleute haben deshalb die Fontäne als Zwergbrunnen umbenannt. Nicht weit davon hat sich am Eingang zur Bibliothek der Leserattenzwerg auf eine Erhöhung gesetzt.
Wenn Sie vorbei an einem Häuserblock zur Świdnicka-Straße gehen, sehen Sie das legendäre Hotel „Monopol“, in dem berühmte Polen und sogar Pablo Picasso gewohnt haben. Wenn Sie die Świdnicka-Straße entlang gehen, sehen Sie einen Zwerg, der Altpapier einsammelt. Sie gehen dann durch die Unterführung, sehen rechterhand den nächsten Zwerg. Dort ist auch das Denkmal „der Orangen Alternative“, der friedlichen Bewegung, die für den Sturz des kommunistischen Regimes in Polen gekämpft hat. Auf dem Bronzepostament steht Papa-Zwerg – der wichtigste und am meisten geschätzte Zwerg in der Stadt. Er ist der Begründer aller Breslauer Zwerge geworden. Wenn Sie die Straße weiter gehen, begegnen Sie am Postgebäude noch zwei weiteren Männchen, die eine große Kugel schieben.
Noch ein paar Schritte und Sie sind am Marktplatz, im Zentrum der Altstadt, dessen Hauptschmuckstück das städtische Rathaus ist. Am Eingang empfangen drei Zwerge seine Besucher. Diese Figuren wurden im Rahmen des Sozialprogramms „Wroclaw ohne Barriere“ zur Unterstützung von Behinderten aufgestellt. Ein Stück weiter hebt am Eingang zu einer Bank der Bankomat-Zwerg Geld ab. Die Breslauer glauben, dass er den Menschen bei Finanzproblemen hilft. Man muss nur Geldscheine an seinen Händen berühren.
Im alten Teil von Breslau kann man Zwerge an den überraschendsten Stellen treffen. Aber auf der Jagd nach ihnen vergessen Sie nicht, die nicht weniger interessanten und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen.